Startschuss

Bei der Arbeit mit Unternehmen, auf Veranstaltungen und im Austausch mit anderen sind immer wieder Kommunikationsthemen rund um die modernen Tools aufgekommen. Sei es E-Mail (zu viele, riesen Verteiler, unklar formuliert, unklar adressiert), Mitarbeitern Inhalte vermitteln, Missverständnisse und Konflikte und so weiter.

Dabei wurden oft Einzelfälle beklagt oder auch bearbeitet, aber trotz der offensichtlichen Kommunikationsprobleme nie die Kommunikation als Ganzes.

„Da braucht man sich nicht mit beschäftigen, eine E-Mail kann jeder schreiben.“

Neben E-Mails sind dann noch weitere Tools wie Chat- und Kollaborations-Systeme hinzugekommen und haben den Schmerz der ungesteuerten Unternehmenskommunikation noch verschärft und die Unsicherheit der Mitarbeiter (Wo steht was? Wo schreibe ich was? Wo gehört das hin?) erhöht.

Das sollte geändert werden, dachte ich.

Am Rande einer Veranstaltung erzählte ich einer Mitarbeiterin des AV Lüneburg von meiner Idee und stieß auf große Begeisterung. Die Mitarbeiterin ermutigte mich, meine Gedanken zu Papier – und in einen Antrag einzubringen. Entstanden ist das Forschungsprojekt „Digitale Kommunikationskultur für kleine und mittlere Unternehmen“.

(Ines Jordan, Projektleitung)

 

 

Forschungsprojekt
Digitale Kommunikationskultur für KMU

Im Rahmen des “Förderprogramms Soziale Innovation – Projekte zur Arbeitswelt im Wandel” der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) – leistet das Projekt „Digitale Kommunikationskultur“ einen grundlegenden Praxis-Beitrag für die Erschließung des Themenbereichs der veränderten Anforderungen an die Kommunikation innerhalb von Unternehmen in Zeiten des digitalen Wandels.

Ausgehend von der Notwendigkeit der Digitalisierung von Unternehmen und die damit automatisch einhergehende Veränderung der Kommunikationskultur, ist unser Ziel die Entwicklung eines Handlungsleitfadens – und von Methoden zur aktiven Gestaltung einer optimal angepassten Kommunikationskultur. Wir konzentrieren uns dabei auf eine unternehmensinterne Perspektive, beachten aber natürlich auch Wechselwirkungen von Digitalisierung in vor- und nachgelagerten Unternehmen, Behörden und bei Kunden.

In den Mittelpunkt unserer Untersuchung stellen wir die oft eher konventionell ausgerichteten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) als eine starke der Säule unserer Wirtschaft.

Durch die gerichtete Entwicklung einer digitalen Kommunikationskultur werden bestehende Digitalisierungshemmnisse abgebaut und damit Digitalisierungsprojekte unterstützt, oder sogar erst möglich gemacht.

Erster Schritt ist der Aufbau einer geeigneten Analysemethodik zur Beurteilung des Reifegrades der bestehenden Kommunikationskultur. Um das komplexe Thema möglichst fundiert und gesamtheitlich zu untersuchen, erfassen wir Einflussfaktoren der Unternehmensstrategie, der Unternehmenskultur, der Kommunikations- und Persönlichkeitspsychologie, sowie der Organisation von Arbeit und des Generationen Managements.

Dafür werden zunächst die folgenden Leitfragen beantwortet:

  • Wie lässt sich eine erfolgreiche und effiziente interne Unternehmenskommunikation charakterisieren?
  • Welche Anforderungen bestehen heute an die interne Unternehmenskommunikation?
  • Wie und in welchem Umfang wird die interne Kommunikationskultur von KMU durch die Digitale Transformation beeinflusst?

Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen entwickeln wir eine Definition und anschließend eine Methodik zur Messbarkeit und Bewertung einer Kommunikationskultur. Diese Methodik wird anschließend gemeinsam mit Projektpartnern aus der Praxis in Workshops validiert, und zu unserem Reifegradmodell weiterentwickelt.

 

Dann folgt die Handlung

In einem zweiten Schritt bestimmen wir basierend auf dem erarbeiteten Reifegradmodell die relevanten Handlungsfelder im Unternehmen, und erarbeiten anschließend eine methodische Vorgehensweise zur effektiven Weiterentwicklung der Kommunikationskultur. Methodisch werden insbesondere Erkenntnisse aus den Themengebieten Change Management, (Digital) Leadership und der Organisationsentwicklung herangezogen. Unsere Leitfragen sind:

  • Wie kann lässt sich die interne Kommunikationskultur strategisch und unternehmensindividuell entwickeln?
  • Wie kann der Wandel zu einer digitalen internen Kommunikationskultur erfolgreich gelingen?

Im letzten Schritt werden wir das entwickelte Vorgehen mit Praxispartnern umsetzen und die Methodik so validieren und ggf. weiter schärfen.

 

Von Anfang an nah an der Praxis

Wichtig ist uns also die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse unmittelbar mit Erfahrungen aus der Praxis zu koppeln und zu erproben. Die Projektarbeit erfolgt daher von Beginn an in enger partizipativer Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie mit Netzwerkpartnern.

Aktuelle Erkenntnisse aus den spezifischen Themengebieten werden durch den Einbezug von jeweiligen Fachexperten generiert. Die Entwicklung und Validierung der erarbeiteten Ergebnisse wird im Rahmen netzwerkorientierter Arbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis erfolgen. Zur Sicherstellung einer breiten Partizipation sind die IHKs Lüneburg/Wolfsburg und Stade, sowie der Arbeitgeberverband Lüneburg und weitere regionale Netzwerkpartner eingebunden.

 

Praxispartner gesucht

Wir sind sehr daran interessiert weitere Unternehmen verschiedener Branchen und Größen als Partner in dieses europäische Förderprojekt einzubinden. Interviews oder die Partizipation als Pilotanwender erweitern nicht nur unseren Kenntnisstand, sondern ermöglichen auch den teilnehmenden Unternehmen sofort von den bisherigen Projektergebnisse zu profitieren.

Bei Interesse nutzen Sie gerne das Kontaktformular oder wenden Sie sich direkt unter hello@kommunikationsrebellen.de an uns.

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